Platine ätzen

Achtung,

da zum Ätzen einer Platine aggressive Chemikalien zum Einsatz kommen, empfehle ich Gummihandschuhe, Schutzbrille und alte Kleidung zu tragen.
Die Chemikalien für Kinder unzugänglich aufbewahren und anwenden!

Die nach der Fertigstellung der Platine(n) gebrauchte Flüssigkeiten keinesfalls der Kanalisation zuführen, sondern fachgerecht entsorgen (Hinweise auf Verpackungen beachten!)


Ich übernehme keinerlei Verantwortung der nach dieser Anleitung erstellten Arbeiten!





Benötigt wird...

  • Platine, Fotobeschichtung positiv einseitig 35 µm (zB. Conrad 525480)
  • Bedruckbare Tageslichtprojektorfolie (zB. Conrad 883009)
  • Natriumhydroxid (zB. Conrad 527882)
  • Eisen (III)-Chlorid-Lösung 40% (zB. Conrad 530736)
  • UV-Leuchte (zB. Philips Gesichtsbräuner 4 x 15 Watt)
  • Behälter zum Entwickeln
  • Behälter zum Ätzen
  • Gummihandschuhe
  • Pinzette
  • Glasscheibe (etwas größer als Platine)




Das Platinenlayout...


Das Platinenlayout erstellte ich mit der Demoversion von "Sprint-Layout 6.0".

Da man mit der Demoversion das dort erstellte Layout nicht speichern und nicht drucken kann (weil Demoversion), mache ich vom erstellten Layout einen Screenshot und bearbeite es mit Paint.net weiter. Da Paint.net aber keine Druckmaske hat, bei der man die auszugebende Größe des Druckes in Zentimetern einstellen kann, wird das Layout hier nur fertig bearbeitet (alles einschwärzen und Konturen bearbeiten/glätten) und gespeichert. Ausgedruckt habe ich das Layout letztendlich mit IrfanView, da man hier die Größe des Druckes beliebig bestimmen kann.


Die Druckereinstellungen hierfür wären folgende:


Unter "Spezial" die gewünschte Größe einstellen (in meinem Fall hat die zu bearbeitende Platine die Maße 160 x 100mm) und dann auf Einstellungen


Unter Einstellungen findet man dann die Druckereinrichtung und deren "Eigenschaften".
Dort stellt man nun entweder Folie (falls vorhanden) oder wie ich "Foto Glanzpapier" ein. Die Druckqualität soll hoch sein und es sollen nur Graustufen gedruckt werden.
Dann weiter mit "Einstellen". 





Hier werden noch beide Schieberegler nach rechts geschoben


Alle Einstellungen fürs Drucken werden gespeichert und dann wird auf Folie gedruckt (Folie richtig herum in den Drucker legen!).


So sieht mein Layout aus (für 4 einzelne Platinen mit den Maßen 80 x 50 mm):





Auf Folie ausgedruckt (mit weißem Blatt Papier darunter):






Das Belichten...


Auf der Platine befindet sich eine UV-Licht empfindliche Fotobeschichtung. Alles was in diesem Schritt dem UV-Licht ausgesetzt wird, wird später im Ätzbad weggeätzt.


Raum leicht abdunkeln.





Schutzfolie von Platine entfernen, bedruckte Folie auf Platine legen und ausrichten und damit die Folie eng auf der Platine aufliegt die Glasscheibe auflegen. Sofort für 90-120 Sekunden unter die UV-Leuchte legen (ca. 10cm Abstand)



Das Entwickeln...


Das Entwickler-Bad wird vor dem Belichten hergestellt, damit zwischen Belichten und Entwickeln nur wenige Sekunden vergehen.

Ich nehme hierzu einen alten Edelstahltopf. Auf 1 Liter lauwarmes Wasser kommen 10gr. Natriumhydroxid (1 gestrichener Messlöffel). Kurz umrühren.


Die gerade eben belichtete Platine legt man nun in das Entwicklerbad. Binnen Sekunden wird die Platine entwickelt, sprich, die schützende Fotobeschichtung wird an den belichteten Stellen entfernt. Nach 10 bis 20 Sekunden ist dieser Vorgang beendet und man kann die entwickelte Platine mit einer Pinzette aus dem Bad entnehmen und unter kalten fließenden Wasser abspülen.




Das Ätzen...


Das Eisen (III)-Chlorid in ausreichender Menge in einen geeigneten Behälter geben (auch hierfür verwende ich einen alten Edelstahltopf) und die Platine hineinlegen. Ich erwärme den Topf nun leicht (~50°C) und schwenke den Topf nun immer mal wieder um, damit frisches Ätzmittel an die Platine kommt.




Der Ätzvorgang dauert zwischen 10 und 20 Minuten, je nachdem wie viel weggeätzt werden muß. Den Ätzfortschritt prüfe ich alle paar Minuten.

Ist die Platine soweit fertig, entnimmt man sie aus der Ätzflüssigkeit und spült sie wieder unter kaltem fließendem Wasser ab.


Das Ergebnis...



Die fertige Platine ergibt 4 Einzelplatinen, die, wenn sie Bestückt sind, zur Steuerung der Fußraumbeleuchtung des Golf 5 und Golf 6 angedacht sind. Entweder man betreibt dort die Fußraumleuchten des Audi R8 (Teilenummer: 8J0 947 409 A) oder macht es wie ich und lötet seinen Golf 6 LED-Fußraumleuchten die weiße LED aus und eine weiß/rote bi-polare LED ein.



Platine ausgeschnitten, gefräst und gebohrt






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